Wie wird Neurofeedback angewandt?

Für das Neurofeedback - Training dient das EEG-Signal als Grundlage. Dieses wird im Wesentlichen durch seine Stärke (Amplitude) und die Schwingungsanzahl (Frequenz der einzelnen Frequenzbänder) bestimmt. Hierfür werden Elektroden auf den Kopf geklebt, um dann die elektrische Aktivität des Gehirns mittels EEG (Elektroenzephalogramm) aufzuzeichnen. Die EEG-Wellen (Rhythmen) geben in ganz bestimmter Weise Auskunft über gewisse Zustände und kognitive Prozesse im zentralen Nervensystem. Dabei steht zweifelsfrei fest, dass sich diese Wellenmuster je nach psychischem und physischem Zustand des Menschen ändern.

 

 

 


Das Roh-EEG-Signal, welches von Elektroden an der Kopfhaut aufgenommen wird, muss zunächst hinreichend verstärkt werden. Der EEG-Verstärker leitet die Signale direkt an einen Computer weiter, wo sie von einem speziellen Programm für Trainingszwecke aufbereitet werden. Dies geschieht zum Beispiel durch die Zerlegung des Roh-EEGs in verschiedene Wellenanteile, den uns bekannten Hirnfrequenzen wie Alpha, Beta, Delta, Theta oder Gamma.

 

Da das EEG-Bild noch kein Feedback als solches darstellen kann, wird auf einem Bildschirm z.B. ein Flugzeug gezeigt, welches sich entsprechend der Veränderungen der Gehirnaktivität bewegt. Aufgabe des Trainierenden ist es nun, zum Beispiel das Flugzeug sinken oder steigen zu lassen. Auf diese Weise werden physiologische Vorgänge, welche sonst im Verborgenen liegen, wahrnehmbar gemacht. 

 

 


Das akustische und/oder optische Feedback (zum Beispiel Musik, Geräusche, Videoclips oder eine Computeranimation) wird vom Computer dann gegeben, wenn die EEG-Wellen des Gehirns eine erwünschte Zusammensetzung aufweisen. Dies geschieht durch eine fortwährende Analyse des Signals, indem das Computerprogramm Trends in den Ausschlägen der Hirnwellen berechnet und diese mit einem vorgegebenen Schwellenwert in Bruchteilen von Sekunden vergleicht. Werden nun in einem gewissen, erwünschten Maße Schwellen unter- bzw. überschritten, wird diese Gehirnaktivität mittels eines Belohnungsreizes verstärkt. Siehe auch positive Verstärkung.

 

Die Methode besteht also darin, ein zielgerichtetes Verhalten zu verstärken, welches einer günstigeren, optimierten Zusammensetzung von Hirnwellen entspricht. Durch eine besondere Programmierung der Feedback-Software kann dies jede Person, unabhängig vom Alter erlernen.

 

Die Methode ist, wenn sie richtig angewendet wird, in der Regel ohne negative Nebenwirkungen und wird z. B. im Hinblick auf AD(H)S bereits mit großem Erfolg angewendet.

 

 

Signale an das Belohnungszentrum als Feedback an den Patienten, z.B. größeres Trainingsbild, steigendes Flugzeug
Signale an das Belohnungszentrum als Feedback an den Patienten, z.B. größeres Trainingsbild, steigendes Flugzeug