Herzratenvariabilität (HRV)

heart rate variability

 

Als Herzfrequenzvariabilität (HFV; englisch HRV) wird die Fähigkeit eines Organismus (Mensch, Säugetier) bezeichnet, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern. Auch im Ruhezustand treten spontan Veränderungen des zeitlichen Abstandes zwischen zwei Herzschlägen auf. Über autonome, physiologische Regulationswege passt ein gesunder Organismus die Herzschlagrate beständig momentanen Erfordernissen an.

 

Der natürliche Zeitunterschied zwischen Herzschlägen ist als Herzschlag-Variabilität (HRV) bekannt.

Körperliche Beanspruchung oder psychische Belastung haben in der Regel eine Erhöhung der Herzfrequenz zur Folge, die bei Entlastung und Entspannung normalerweise wieder zurückgeht. Dabei zeigt sich eine höhere Anpassungsfähigkeit an Belastungen in einer größeren Variabilität der Herzfrequenz. Unter chronischer Stressbelastung ist beides dagegen wegen der beständig hohen Anspannung, die dafür typisch ist, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert. Ein gesunder Organismus passt die Herzschlagrate permanent an die aktuellen Bedingungen an.

Je größer also die Herzratenvariabilität ist, desto belastungsfähiger ist der Organismus. Eine reduzierte Herzratenvariabilität gibt Hinweise auf eine chronische Stressbelastung und hilft, Erkrankungen im Frühstadium zu erkennen. Durch gezieltes Biofeedback-Training kann die Herzratenvariabilität verbessert und damit die Regulationsfähigkeit positiv beeinflusst werden.

 

 

Vorteile von HRV-Training

  • Hilft, Stressauswirkungen zu vermindern
  • Stabilisiert Gefühle
  • Verstärkt die Kreativität
  • Verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit
  • Hilft, Energieverlust wettzumachen

 


HRV und Gefühl

 

Es wurde herausgefunden, dass die HRV empfindlich auf Veränderungen des emotionalen Zustandes reagiert. Im Gegensatz zu anderen psycho-physiologischen Variablen bietet die HRV Informationen bezüglich parasympathischer, als auch sympathischer Aktivitäten und ermöglicht Rückschlüsse sowohl auf hemmende als auch auf erregende Prozesse in der Gefühlsregulierung.

 

Effektive Gefühlsregulierung ist von der Fähigkeit abhängig, dass die körperliche Reaktion flexibel an Veränderungen im Umfeld angepasst werden kann. Das Herz reagiert kontinuierlich auf innere und äußere Reize.



Das Herz passt seine Reaktion während einer Stresssituation durch Erhöhung der Schlagzahl an – oder subtiler durch die Veränderung der Wechsel von Schlag zu Schlag. Mit anderen Worten: HRV ist ein Messwert des angeborenen Zusammenspiels zwischen sympathischen und parasympathischen Einflüssen auf die Herzfrequenz. HRV gibt Informationen über die autonome Flexibilität preis und stellt die Fähigkeit zu regulierten emotionalen Reaktionen dar.

 

Forschungen zeigen, dass Depressionen, Panikstörungen und Angst negative Auswirkungen auf die autonomen Funktionen haben. In der Regel spiegelt sich eine verursachte Erschöpfung des parasympathischen Tonus in einer niedrigen HRV wider.


 

Patienten mit Angststörungen zeigen niedrigere HRV als Kontrollpatienten. Generell rufen negative Gefühle, wie Ärger und Angst, ein ungleichmäßiges HRV-Muster hervor, während positive Gefühle, wie Liebe und Wertschätzung, eine gleichmäßige HRV bewirken.


HRV-Training ist eine wissenschaftlich erprobte Methode zur Unterstützung der Gefühlssteuerung. Viele Menschen leiden heutzutage unter Furcht und Angst, unter Stimmungsschwankungen und Wutausbrüchen.